"Ein Gartenfest für alle Sinne"

Dank unserer engagierten, sachkundigen  LAGA-Führerin haben wir auf dem Rundgang nicht nur einen Überblick über die Anlage der Gartenschau in Beelitz erhalten, ohne ständig auf einen Lageplan starren zu müssen, sondern durch viele Hinweise und  anschauliche Beispiele auch eine Vorstellung davon bekommen, welche Ideen der Gestaltung zugrunde lagen - aber auch, mit welchen unerwarteten Problemen sich die Planer  befassen mussten. Das Ergebnis ist ein beeindruckendes Ergebnis: Natur und ehemalige Nutzung des Geländes an der Nieplitz wurden so umgestaltet, dass man tatsächlich von einem Garten für alle Sinne sprechen kann, in dem auch auch die „alte“ Zeit immer wieder mit durchscheint. 

 

Wenn man die Themengärten - dabei ein Garten mit Geheimnis - und die duftenden Rosen, die Mühlenpromenade mit dem künstlerisch gestalteten Wandmühlenrad und dem schmalen Flussband, die Kirche mit der Blumenausstelllung - zu unserem Termin als Meer von Pfingstrosen - hinter sich gelassen hat, weitet sich der Blick zu einem großen Landschaftspanorama im Westen, an dessen Ende ein Perma-Garten (mit permanenter Kreislaufwirtschaft) und ein nachgebautes Slawendorf auf die Besucher warten. 

 

Da es in diesem kurzen Bericht nicht darum geht, alle Besonderheiten aufzuzählen, möchte ich einen Aspekt hervorheben: Diese Landesgartenschau richtet sich mit ihren Angeboten immer wieder an die Generationen, die in naher oder ferner Zukunft solche Natur-Erlebnisorte gestalten werden:

 

- Junge Paare können sich in einem besonderen Pavillon, der auch bisher für Vertragsabschlüsse genutzt wurde, ihr Ja-Wort geben und danach nebenan in auf und neben einem alten Schiffskahn aus Nordrhein-Westfalen zu Snacks und Cocktail einladen. 

- Den Neugeborenen in Beelitz pflanzen die Eltern mit dem Bürgermeister einen Baum auf der Streuobstwiese, damit sie mit ihrem Heimatort verwurzelt bleiben. So kommen jedes Jahr etwa 80 Bäume hinzu. 

- Alle KiTa-Kinder können sich auf einem 6.000 Quadratmeter großen Gelände voller Spielgeräte tummeln, die teilweise auch auf die Spargelstadt Bezug nehmen.

- Für die Schulkinder gibt es neben Gärten zum Bepflanzen ein Grünes Klassenzimmer im Slawendorf. 

- Fünf Beete entstanden in einem Wettbewerb für Auszubildende im Gartenbau, die unter festen Material-  und Zeit-Vorgaben ihre Beete zu bepflanzen hatte. 

 

Und was die Sinne betrifft, wurde neben Sehen, Riechen, Fühlen und Schmecken auch das Hören nicht vergessen. Beim Spazieren auf dem Recycling-Pfad durch ein Feuchtbiotop kann man dem Märchen vom Froschkönig lauschen und sich an den kleinen Figuren im grünen Buschwerk erfreuen. 

Überhaupt wurde der Kunst viel Raum gegeben. Immer wieder trifft man auf Skulpturen, auch aus alten Materialien und Gerätschaften. 

 

Eine türkis schimmernde Glas-Arche in einer großen Holz-Hand erinnert uns an die Zerbrechlichkeit der Natur und an den Bewahrungs-Auftrag, den wir Menschen für unseren Lebensraum haben.