Auch die Wettervorhersage „30 Grad im Laufe des Tages“ schreckte die Radfahrerinnen und Radfahrer des Bürgervereins nicht ab: Um 9.30 Uhr traten sie am 19. Mai im Mehlbeerenweg in die Pedalen und trafen eine Stunde später die Autofahrer-Gruppe vor dem ehemaligen Wohnhaus von Hannah Höch in Heiligensee, wo die Malerin von 1939 bis zu jhrem Tod 1978 gelebt hat. Leider ist der Garten, der für die Künstlerin so etwas wie ihre inspirierende Muse - und im 2. Weltkrieg überlebenswichtiger Gemüsegarten - war, für Besucher nur an wenigen Tagen im Jahr zu besichtigen. Wir mussten leider draußen bleiben und erhaschten nur kleine Einblicke durch Zaun und Sträucher ...
Der Anger von Heiligensee wirkt mit seiner Dorfkirche, dem Gasthof „Dorfaue“ und der alten Dorfschmiede so behaglich und ruhig, dass uns bei der Rückfahrt das Zentrum von Frohnau schon fast großstädtisch-hektisch vorkam.
Besonders beeindruckend waren zwei zufällige Begegnungen:
Am Zaun eines Sechs-Hufen-Bauernhauses lud uns die Besitzerin in ihren großen Garten mit Steg zum Heiligensee ein. Das behutsam sanierte Hof-Ensemble mit Kunst-Skulpturen bietet heute in einer schmucken Reihenhaus-Anlage modernen Lebensraum für mehrere Familien.
Als Attraktion der Schmiede ist erwies sich für uns weniger der im Garten etwas versteckt liegende Amboss von 1783 als die Arbeitsstelle selbst. Der Schmiedemeister arbeitet hier seit fast 50 Jahren – und zwar nicht als Museumswärter, das merkten wir sofort: Beim Bearbeiten von riesigen Eisenstangen stoben die Funken und an der Esse wurde uns so heiß, dass wir uns bald nach den 30 Grad draußen sehnten.
Nach Beendigung des Rundgangs, auf dem uns Susi bis zu Heiligensees ehemaligem Straßenbahndepot führte, stärkten wir uns mit schwäbischer Küche auf der Terrasse der „Dorfaue“, bevor wir uns wieder auf die Sättel schwangen – bzw. in die Autositze fallen ließen ...