"Munch. Lebenslandschaft"

Museum Barberini: "Munch. Lebenslandschaft"

             

Zweimal Munch – in Berlin und Potsdam: Welch eine exklusive Möglichkeit für uns, das umfangreiche und herausfordernde Werk dieses Malers kennenzulernen: Am 18. Januar waren wir im Barberini!

 

Die Berlinische Galerie legte das Augenmerk auf Munchs Leben und Wirken in Berlin mit seinem beeindruckenden „Lebenszyklus“ und seinen expressionistischen Bildern über Angst, Eifersucht, Einsamkeit. Das Museum Barberini konzentriert sich auf Munchs Landschaftsgemälde mit der für die damalige Zeit ungewöhnlich intensiven Farbgebung und der Konzentration auf sehr begrenzte landschaftliche Räume. 

 

Munchs Faszination für die der Natur innewohnende Dynamik zeigt sich auf dem Höhepunkt seines Schaffens in der Darstellung der Strahlkraft der Sonne als Urquell allen Lebens. Der Mensch ist Teil in diesem kosmischen Zyklus, in dem auch die Natur immer wieder seine seelische Gestimmtheit spiegelt.  Zugleich ist sie für ihn auch Ansporn für seine Schaffenskraft und hält ihn damit über sein Leben hinaus in diesem Kreislauf. 

 

Mit Munchs Bildern in der Berlinischen Galerie im Kopf hatten wir bei den Landschaftsgemälden im Barberini eher eine düstere Stimmung erwartet und waren überrascht, in der Ausstellung einen deutlich  „lichteren“ Munch kennenzulernen. Die Gemälde über seinen norwegischen Lebensraum am Oslofjord zeigen zwar auch dunkle, bedrückende Motive, aber mit zunehmendem Alter des Künstlers werden seine Landschaften immer farbenfroher und heller. So ist bei seinem Spätlingswerk „Frau mit Kürbis“ die überbordende, bunte Vegetation seines privaten Gartenreichs ein einziger Augenschmaus. 

 

Eine Führung durch die Ausstellung lohnt sich: Die Interpretation einzelner Werke im Kontext seiner Entstehung sowie der inhaltliche und handwerkliche Bezug zwischen einzelnen Bildern hätten mir ohne Anleitung gefehlt.

 

Ein Tipp zum Schluss: Gerade zu dieser Jahreszeit sollte man als Besucher nicht auf den Raum mit Munchs Winterbildern verzichten. 

 

Text: isg

Fotos: bo, gth, isg

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