Tagesausflug nach Ribbek und Großderschau

Pünktlich um acht Uhr dreißig starteten wir am 24. September 2025 vom NETTO-Parkplatz zu unserem diesjährigen Tagesausflug. Im Dorf stießen noch einige Teilnehmer hinzu. Unser Busfahrer „Max“ machte uns mit den „Tücken“ seines modernen Reisebusses vertraut und dann konnte die Fahrt losgehen.

Falk begrüßte alle und gab uns einen kurzen Überblick darüber, was uns erwarten sollte. Während der Fahrt erzählte Susi uns, dass Theodor Fontane vermutlich niemals in Ribbeck, wo sein berühmtes Gedicht spielt, gewesen sei und las uns „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ vor.   https://www.vonribbeck.de/gedicht-herr-von-ribbeck-auf-ribbeck-im-havelland/

Falk sorgte für beste Stimmung: In einer Kurzfassung erzählte er die Geschichte von Ribbeck – frei nach Fontane:


Ribbeck im Havelland -

Kinder komm’ angerannt,

weil Gutsherr Birnen verschenkt.

Geiziger Sohn nicht dran denkt.

Gutsherr sagt: „Tret ick mal ab,

werft mir ne Birne ins Grab!“

Gutsherr tritt ab – letzte Ruh!

Sohn sperrt Birngarten zu.

Birnbaum wächst aus Grab.

Jeder kriegt was ab!


Der ganze Bus lachte – ein gelungener Auftakt für den Tag.

 

Nach einer entspannten Fahrt durch das spätsommerliche Havelland erreichten wir nach einer Stunde unser Ziel: Ribbeck. Bis zum Beginn der Führung konnte jeder die Umgebung des Schlosses auf eigene Faust erkunden. Erwähnt seien hier die Skulpturengruppe „Die Havel“ des brandenburgischen Bildhauers Knuth Seim und die Metall-Skulptur „Fontane – ein wendiger Kopf“ des Künstlers Frantek P. Riedel.

 

Um zehn Uhr wurden wir von Gernot Frischling alias Jan van Damals und Reimund Groß alias Friedemann van Euter  empfangen, die, historisch gekleidet mit verschmitztem Lächeln, die Zeit zurückdrehten und uns mit Witz und Charme durch den Ort führten. Die szenische Tour begann im Schloss mit dem eindrucksvollen Sgraffitowandbild im Treppenhaus, das verschiedene Aspekte der Geschichte und Kultur des Ortes darstellt. Dann führte der Rundgang zum Familienfriedhof der Familie von Ribbeck, der aus Anlass des Todes  von drei Kindern (Diphtherie) 1893 eingerichtet wurde, weiter zum berühmten Birnbaum neben der leider geschlossenen Kirche. Weiter führte der Weg über die imposante Kulturscheune und die Alte Brennerei bis zur Alten Dorfschule, in der wir noch eine lustige Schulstunde erleben durften. Unterwegs gab es kleine Spielszenen und Anekdoten  – ein lebendiger Rundgang, der viel Applaus erhielt.

 

Nach so vielen Eindrücken knurrte der Magen. Gut also, dass das Mittagessen im Schloss Ribbeck bereits auf uns wartete. Uns wurden zarte Rinderrouladen mit Birnenrotkohl und Kartoffeln serviert. Manch einer ließ sich anschließend noch einen Birnenlikör oder -geist schmecken.

 

Frisch gestärkt ging es am Nachmittag weiter in das Kolonistendorf Großderschau. Es erzählt die spannende Geschichte der Besiedlung des Rhinluchs und Dossebruchs im 17. und 18. Jahrhundert. Mit der Trockenlegung der sumpfigen Luchwiesen unter Friedrich Wilhelm I. und der gezielten Anwerbung von Kolonisten durch Friedrich II. entstanden in dieser Region erstmals Lebensbedingungen, die Handwerk und Landwirtschaft ermöglichten.

Im Museum und auf dem weitläufigen Freigelände wird das Leben der Siedler durch Ausstellungen, traditionelle Veranstaltungen, Führungen und Kurse anschaulich vermittelt. Vielfältig ist die Auswahl von Exponaten: Dokumente zum Zeitgeschehen der Kolonisierung, bäuerliche und landwirtschaftliche Gerätschaften, Haushaltsgeräte, Schulgeschichte, Butterakademie, Ziehbrunnen, historischer Bauerngarten, Backhaus mit dem Lehmbackofen, u.v.m. Hier kann man auch noch die Plattdeutsche Sprache hören!


Über das Freigelände ging es in die schlichte Kolonistenkirche. Im Patronatsraum der Kirche erhält man ausführliche Einblicke in die Kirchengeschichte. Außerdem ist hier die „Alte Schule“ aufgebaut. 
All dies wurde uns von einer jungen Frau nahegebracht, die mit großer Begeisterung und viel Herzblut über ihre Arbeit erzählte. Sehr erfreulich!

Zum Abschluss gab es selbstgebackenen Kuchen und Kaffee/Tee – ein Genuss!

Im Hofladen, der in einer historischen Remise untergebracht ist, konnten noch einige Mitbringsel erstanden werden. Dann ging’s wieder auf den Heimweg. 
Die Rückfahrt nach Schönfließ verlief ruhig, das Gemurmel im Bus wurde mit jedem Kilometer leiser, bis schließlich nur noch das sanfte Brummen des Motors zu hören war. Müde, aber voller schöner Eindrücke traf die Gruppe am frühen Abend wieder zu Hause ein – und alle waren sich einig: Dieser Ausflug hat Lust auf mehr gemacht.

 

Text: gth mit Hilfe von ChatGPT

Bilder (werden noch eingestelt): gth, gd,jp

 

 

Zum Vergrößern der Fotos auf das X klicken!