„Mit offenem Blick. Der Impressionist Pissarro“

„Mit offenem Blick. Der Impressionist Pissarro“ im Museum Barberini

 

Am 22. August machten sich einige Mitglieder des Bürgervereins Bieselheide von Schönfließ aus auf den langen Weg nach Potsdam, um im Museum Barberini die Ausstellung „Mit offenem Blick. Der Impressionist Pissarro“ zu besuchen. Wir hatten Glück und erreichten trotz der Unpünktlichkeit des ÖPNV in der Ferienzeit rechtzeitig zur Führung das Museum. Dort stießen die Potsdam-Radler Ingrid und Harald dazu, so dass die Gruppe komplett war.

 

Der Maler Camille Pissarro (1830–1903), auf der Karibikinsel St. Thomas geboren, wurde in Paris zu einer zentralen Figur des Impressionismus. Mit Künstlern wie Monet, Renoir und Cézanne stand er in engem Austausch und nahm an allen impressionistischen Ausstellungen teil.

 

Pissarro war verheiratet mit Julie Vellay; gemeinsam hatten sie acht Kinder,  von denen mehrere selbst künstlerisch tätig wurden. Die Familie lebte oft bescheiden, doch Pissarro schuf trotz finanzieller Schwierigkeiten ein bedeutendes Werk.

 

Die Werke von Pissarro entstanden an ganz verschiedenen Orten, die sich auch in seinen Bildmotiven widerspiegeln.

               In den 1850er- und 1860er-Jahren sind Pissarros Gemälde noch vom Realismus geprägt. Er malte ruhige Landschaften mit einer feinen, zurückhaltenden Farbigkeit.

 

               Nach dem Deutsch-Französischen Krieg ließ sich Pissarro in den 1870er-Jahren in Pontoise nieder. Dort entstanden Werke, die den Kern des Impressionismus ausmachen: lockere Pinselstriche, helle Farbpalette und die Darstellung von Licht und Atmosphäre. Er widmete sich dem bäuerlichen Leben, Feldern und kleinen Dörfern – eine Nähe zum Alltäglichen, die ihn von anderen Künstlern seiner Zeit abhob.

 

               In den 1880er-Jahren näherte sich Pissarro dem Pointillismus an. In dieser Phase nutzte er die Technik der Farbpunkte, um eine neue Leuchtkraft zu erzeugen. Auch wenn er später wieder zum freieren Pinselstrich zurückkehrte, zeigt diese Epoche seine Offenheit für künstlerische Experimente.

 

                Ab den 1890er-Jahren malte er immer wieder aus Hotelzimmern heraus die belebten Plätze von Paris, Rouen und Le Havre. Besonders seine Boulevardbilder sind bekannt: belebte Straßenszenen, Marktplätze, Brücken und Häfen, eingefangen in vibrierendem Licht. Diese Bilder wirken zugleich impressionistisch und modern, fast wie Vorläufer der urbanen Malerei des 20. Jahrhunderts.

 

Die Ausstellung im Museum Barberini machte deutlich, wie Pissarro über Jahrzehnte hinweg seinen Malstil weiterentwickelte und stets neugierig blieb. Besonders eindrucksvoll war die Gegenüberstellung seiner Landschaften mit den späteren Stadtansichten – ein Bogen von der ländlichen Idylle bis hin zum pulsierenden Großstadtleben.

 

Nach dem Rundgang ließen wir den Tag gemeinsam im Restaurant „Genusswerkstatt“ ausklingen, wo bei gutem Essen  über die Eindrücke der Ausstellung gesprochen wurde.

 

Wir freuen uns schon auf unseren nächsten Besuch in unserem „Lieblingsmuseum“!

 

Text und Fotos: gth (z. T. mit Hilfe von ChatGPT)

 

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