Unter lichtgrau bewölktem Himmel machten sich zwölf kunstinteressierte Vereinsmitglieder am 25. August um 9 Uhr mit Bus, S-Bahn und Tram auf den Weg nach Potsdam in unser „Vereinsmuseum“: Keinen Ausstellungsort haben wir - dank Susis Engagement - so oft besucht wie das Barberini am Alten Markt.
Malerei kümmert sich nicht um staatliche Grenzen. Im Museum Barberini konnte und kann man das anhand der Ausstellungen zum Impressionismus in Frankreich, Russland und Holland nachvollziehen. Die Prinzipien sind für alle Länder gleich oder ähnlich, aber schon die Grundvoraussetzung der Impressionisten, den Moment – sei es beim Malen in der Landschaft oder im städtischen Leben – direkt vor Ort auf die Leinwand zu bannen, gibt uns als Betrachter auch eine geografische Orientierung. Bei den holländischen Impressionisten sind es auf der einen Seite Polderlandschaften, Windmühlen, die Weite des Himmels über Strand und Meer in einer Vielzahl von Grautönen, gebückte Männer und Frauen in dunklen Brauntönen bei der Feldarbeit. Auch van Gogh hat das festgehalten, anders als in seinen bekannten expressionistischen Werken. Auf der anderen Seite dominiert das Großbürgertum, also die damaligen Käufer der Kunstwerke, ganz in Weiß im Sonnenlicht am Strand oder im Schaufensterlicht der Stadt.
Ein Aha-Erlebnis waren für viele von uns die Landschaftsbilder und pointillistischen Gemälde von Piet Mondrian, den wir vor allem als „Heiligen der Moderne“ erst im letzten Bild der Ausstellung, einer farbigen, schachbrettartigen Rasterkomposition, wiedererkannten, von ihm als „Rekonstruktion eines Sternenhimmels“ bezeichnet.
Und wieder in der Bieselheide, erinnerten wir uns an das Breitner-Gemälde mit dem „Mädchen in rotem Kimono“ auf einer Chaiselongue, allerdings weniger wegen des farbenprächtig flächigen Kimonos - die Couch zeigte zu Hause anziehende Nachwirkungen ...
Text: isg; Fotos: isg, hg, bw
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